Case|Rein ins Glas! Warum echte Führung Gespräche braucht

Wie Führungskräfte mit der Fish-Bowl echte Zusammenarbeit erlebten

Die Situation
Entwicklung eines gemeinsamen Verständnisses für abteilungsübergreifende Ziele

Wie gelingt Zusammenarbeit in einem Unternehmen, in dem jede Abteilung andere – und oft eigene – Ziele verfolgt? Diese Frage war der Ausgangspunkt eines zweitägigen Workshops mit 18 Führungskräften eines mittelständischen Unternehmens. Und sie wurde schnell zur Einladung, das Miteinander und die eigene Rolle neu zu denken.

Denn: Zusammenarbeit beginnt nicht mit Tools oder Strukturen. Sie beginnt dort, wo echter Dialog entsteht – und Perspektiven sich verschieben.

Das Ziel war klar: Ein gemeinsames Verständnis für übergreifende Unternehmensziele entwickeln – und dabei nicht nur die Perspektiven der anderen Abteilungen kennen, sondern wirklich verstehen und einbeziehen.

Was passiert in einer Fish-Bowl?
Führungskräfte aus unterschiedlichen Bereichen diskutieren ein Thema im inneren Kreis – im „Goldfischglas“. Die übrigen Teilnehmenden hören aktiv zu, reflektieren, machen sich Notizen. Ein leerer Stuhl lädt jederzeit dazu ein, in den inneren Kreis zu wechseln und sich einzubringen. Es entsteht eine konzentrierte Gesprächsatmosphäre, in der Argumente nicht übertönt werden, sondern Raum bekommen.

Zuhören statt urteilen
Was die Fish-Bowl bewirkt hat.
Das Ergebnis: Neun greifbare Maßnahmen – vom Problemtisch bis zur Sportgemeinschaft –, die jetzt in die Umsetzung gehen. Im Mittelpunkt standen gegenseitiges Verständnis, klare Verantwortung und der Wille, Silos abzubauen.

Tag 1
Fish-Bowl als Gamechanger
Der erste Workshoptag stand im Zeichen des Verstehens. Die Fishbowl-Methode  wurde zum Herzstück – und war rückblickend der Moment mit dem größten Mehrwert.

Die Fishbowl-Methode ermöglichte einen offenen Austausch, der ungewohnt ehrlich war – und gerade deshalb wirkte. Die Führungskräfte der sehr unterschiedlichen Bereiche sprachen über ihre Herausforderungen, hörten zu, fragten nach und erkannten: Die Probleme sind oft ähnlich, auch wenn sie unterschiedlich aussehen.

Im Fokus stand die Frage:
Was braucht es, damit abteilungsübergreifend Zusammenarbeit wirklich gelingt?
Es ging nicht um Schuld oder Zuständigkeiten – sondern um Perspektivwechsel. Ein Satz blieb hängen: „Ich wusste gar nicht, dass unsere Entscheidungen so stark auf euch wirken.“ Ein Satz, der zeigt, wie viel in Bewegung kommen kann, wenn echtes Zuhören möglich ist.

Die Fishbowl machte deutlich, wie sehr Klarheit, Kommunikation und gegenseitiges Verständnis fehlen können – und wie groß der Wunsch ist, das zu verändern.

Die Fish-Bowl förderte zentrale Themen zutage:

  • Kritik an unklaren, wenig verbindlichen Kommunikationswegen
  • Unterschiedliche Vorstellungen von Verantwortung und Zusammenarbeit
  • Wunsch nach direktem, wertschätzendem Austausch
  • Bedarf an mehr persönlichem Kontakt – jenseits des Sachlichen
  • Und ganz zentral: Selbstreflexion als Schlüssel – in der eigenen Rolle, im Umgang miteinander und beim Begleiten von Veränderung

Die klaren und schnellen Erkenntnisse ermöglichten es, das Workshop-Design flexibel anzupassen – und dort weiterzuarbeiten, wo es gerade wirkte.

Tag 2
Vom Verstehen zum Umsetzen – Raum für Lösungen
Der zweite Tag nutzte die Energie des ersten: Was gestern sichtbar wurde, wurde heute greifbar. Die Führungskräfte entwickelten gemeinsam konkrete Maßnahmen – fokussiert, pragmatisch und mit klarer Verantwortung.

Neun Initiativen entstanden: von verbindlichen Kommunikationsformaten über bereichsübergreifende Austauschrunden bis hin zur gemeinsamen Sportgruppe. Manche Ideen sind pragmatisch, andere visionär. Was sie alle gemeinsam haben: Sie setzen bei den Menschen an. Bei Verantwortung, Begegnung und Haltung.

Warum das mehr war als ein Workshop
Was diese zwei Tage besonders gemacht hat? Sie haben etwas ausgelöst. 

Keine Modelle, keine pauschalen Ansagen – sondern echte Bewegung. Für mehr Dialog. Für mehr gegenseitiges Interesse. Für eine Führungskultur, die auf Verantwortung statt Kontrolle setzt.

Am Ende war klar: Zusammenarbeit lässt sich nicht verordnen. Aber sie lässt sich gestalten – wenn Menschen bereit sind, zuzuhören, eigene blinde Flecken zu erkennen und gemeinsam neue Wege zu gehen.

Und genau das haben die Teilnehmenden getan.     

Wie es weitergeht
Die Ergebnisse wurden nicht liegen gelassen – sie wurden angepackt
Schon am ersten Arbeitstag nach dem Workshop gingen die ersten Maßnahmen in die Umsetzung.

Das nächste gemeinsame Training ist bereits geplant – in einem halben Jahr.

Denn Entwicklung braucht Zeit.

Und vor allem: Verbindlichkeit. 

Fazit
Gute Zusammenarbeit ist kein Zufall. Sie ist das Ergebnis bewusster Entscheidungen – für Dialog, für Verantwortung, für Veränderung.

Und sie beginnt bei jeder einzelnen Führungskraft.

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